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Philosophie

 

Schamanismus

Der Schamanismus wird häufig als die erste bedeutende Religion der Welt bezeichnet. Er breitete sich vor etwa achttausend Jahren von Sibirien nach China, Japan und Südostasien aus. Über die Landbrücke verbreitete er sich auch von Sibirien nach Nord- und Mittelamerika und hat dort noch heute seine Anhänger.

Grundgedanke des Schamanismus ist die Vorstellung, dass es zwei nebeneinander existierende (manchmal überschneidende, manchmal voneinander abgegrenzte) Welten gibt: die physische Welt in der wir leben und die geistige Welt, in der die Mächte wohnen, welche die physische Welt lenken und beherrschen.

Und so ist diese Vorstellung überliefert:
Wir Bewohner der physischen (niedrigen) Welt sind der geistigen Welt auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Die Mächte der geistigen Welt können in unsere Welt Heilung und Krankheit, Glück oder Unglück bingen. Das Leben in der geistigen Welt gleicht dem auf der physischen Ebene - jeder Baum, jeder Fluss, jeder Fels und jedes Tier hat einen Geist. Wer diesen Geist schädigt oder beleidigt beschwört Unheil herauf. Die Natur und die Tiere wurden deshalb geehrt und respektiert. Die Kommunikation mit der geistigen Welt übernimmt der Schamane, der große Macht und Autorität genießt und bei jeder wichtigen Entscheidung zu Rate gezogen wird. Der Schamane begibt sich in die Geisterwelt, um die Ursache von Unglück zu ergründen, er hilft den Menschen, angerichtete Schäden wiedergutzumachen und auf den rechten Weg zurückzufinden.

Den Mythen zufolge soll Fu Hsi (ca. 3000 v. Chr) der erste "Herrscher" Chinas (und großer Schamane) gewesen sein, der von den Geistern dazu auserwählt wurde, den Menschen die Zivilisaton zu bringen. Er soll die Menschen gelehrt haben, einen landwirtschaftlichen Kalender aufzustellen, Viehzucht und Ackerbau zu betreiben und Institutionen wie Ehe und Regierung zu begründen. Er soll außerdem die Schrift erfunden haben. Fu Hsi soll teils menschlich, teils tierisch gewesen sein, ebenso seine Gemahlin und Nachfolgerin Nua Kua (Kopf einer Frau, Körper einer Schlange), die den Menschen das Schmelzen und Gießen von Eisen beigebracht haben soll. Der dritte Herrscher soll Shen-nung gewesen sein, mit dem Kopf eines Ochsen, Bringer der Heilkunde und des Pflügens.

In der Großen Abhandlung zum I Ging heißt es darüber:

Als in der Urzeit Bai Hi (Fu Hsi) die Welt beherrschte, da blickte er empor und betrachtete die Bilder am Himmel, blickte nieder und betrachtete die Vorgänge auf Erden. Er betrachtete die Zeichnungen der Vögel und Tiere und die Anpassungen an die Orte. Unmitelbar ging er von sich selbst aus. So erfand er die acht Zeichen, um mit den Tugenden der lichten Götter in Verbindung zu kommen und aller Wesen Verhältnisse zu ordnen.

Diesen Dreien sollen die fünf Erhabenen Kaiser gefolgt sein: Huang-ti der Gelbe Kaiser (ca. 2500 v. Chr.), Begründer der Gesellschaftsordnung und Schreiber des ersten medizinischen Werkes Chinas "Des Gelben Kaisers klassisches Buch der Inneren Medizin". Bei den letzten Beiden gibt es keinen Hinweis, dass sie Schamanen gewesen sein sollen, sie werden besonders von den Konfuzianern verehrt.

Allein der Kaiser konnte als Mittler zwischen Himmel, Erde und Menschen fungieren. Er musste jedes Jahr Opfer und Gaben darbringen, um die Mächte der Natur zu beschwichtigen. Der Kaiser zog sich zurück und fastete drei Tage lang und war vollständig isoliert. Die Menschen mussten sich in die Häuser zurückziehen, wenn der Kaiser die Opfer darbrachte, damit dieser nicht abgelenkt war. Diese Opfer wurde am Tag der Wintersonnenwende dargebracht und somit wurde der Wechsel von Yin zu Yang vollzogen. Die Opfer sollten die Menschen, den Himmel und die Erde in Harmonie bringen und somit dem Yang-Prinzip wieder zu Oberhand verhelfen.

Die Fang-shih, beschrieben in dem Chou Li, einem Buch über die Riten der Chou-Dynastie, sollen eine Art Magier gewesen sein, die Exorzismen durchführten und sich mit Medizin, Wahrsagerei und ähnlichen Praktiken beschäftigten. Ausführlicher beschrieben wurden sie von Ssu-ma Ch'ien, dem bedeutendsten Historiker der chinesischen Antike (145 - 90 v. Chr.). Die Fang-shih hielten die schamanistischen Ideen und Praktiken am Leben, verwandelten diese und errichteten so das Fundament für den späteren Aufstieg des sog. "religiösen Daoismus".


Moderner Schmanismus

Auch heute wird noch schamanisch gearbeitet und geheilt. Neben den üblichen schwarzen Schafen, die es in jedem Beruf gibt, arbeiten schamanische Heiler an der Genesung der Seele und dadurch auch des Körpers u. a. mit schamanischen Reisen (ins Unterbewusstsein) und mit Krafttieren. Mehr darüber siehe auch nachfolgenden Link.

www.kondor.de Viele Informationen über modernen Schamanismus, Krafttiere,
schamanismus-akademie.com Schamanische Ausbildung

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