Oasenweg im Reich des Seth

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Der Oasen-Pfad:

- Kufra
- Kruglager Abu Ballas
- Dachla (Dakhla)
- Farafra
- Baharija
- Siwa
nach Kyreme

 

 

Die Themen des Artikels:

Der Mythos
Die archelogischen Entdeckungen
Die Geschichte

Der Mythos

Einst verteilten die Götter das Land. Osiris erhielt das fruchtbare Niltal, Seth musste die Wüste nehmen. Dafür erschlug er den Bruder.

 

Die archeologischen Entdeckungen

Verschiedene Archeologen graben zur Zeit im ägyptischen Teil der Libyschen Wüste und finden Erstaunliches:

  • In Charga : bemalte Tonsarkophage sowie der "Goldschatz von Douch"
  • In Belat al Roum: ein Großfriedhof mit mindestens 400 Mumien
  • In Dachla: 20 Tempel (u. a. die größten Beamtengräber)
  • In Siwa: das Amnoneion

 

Die Geschichte

All die kostbaren Dinge, die die Pharaonen aus Afrika raubten, wurden teilweise durch eine Hintertür auf dem Wüstenweg von illegalen Händlern und Schmugglern ans Mittelmeer transportiert, obwohl der Transport unter staatsmonopolistischer Kontrolle stand. Das waren Luxusgüter wie z. B. Gold, Löwenfelle, Straußenfedern oder Elfenbein.
Das Nilreich versuchte immer wieder vergebens durch Eindringen in die Wüste, selbst mit Waffengewalt, diesen Handelsweg unter Kontrolle zu bringen.

Um ca. 2300 v. Chr. schließlich begann die Eroberung des Handelsweges durch die Soldaten des Pharao (welcher ist nicht bekannt) von Charga aus und setzte dem Rauben ein Ende. Erste eroberte Oase war Dachla.

Was aber wollten die Eroberer des Pharao dort? Kuhlmann und Mills haben die Theorie, dass die Ägypter über eine Transkontinentaltrasse nach Innerafrika vordringen wollten. Da westlich von Dachla der größte Sandsee der Erde beginnt, war dort kein Durchkommen und auch südlich von Dachla erstreckt sich verwittertes Geröll. Die ersten Wasserlöcher waren 800 Kilometer entfernt. Trotzdem gelang der Marsch. Die Händler legten künstliche Wasserdepots an. Eine dieser Stationen war das Kruglager von Abu Ballas, 200 km südwestlich von Dachla entfernt. Dort gab es über 100 große Tongefäße. Von dort aus konnte man über Kufra nach den Tschad vorstoßen, um es auszurauben (was es zu rauben gab steht im Artikel: Raubzüge der Ägypter).

Doch in den Provinzen gab es Korruption und Schattenwirschaft. Der schwarze Kanal konnte nie wirklich ganz geschlossen werden.

Der Druck auf das Hinterland nahm wieder zu mit Pharao Ahmose (1550 bis 1525). Unter Ramses II (1290 bis 1224 vor Christus) wurden Windhunde, geführt von einer speziellen Wüstenpolizei eingesetzt, um die Schatzkammer Afrikas vor den schwarzen Löchern der Oasen zu schützen.

 

Dachla (Dakhla)

Von Charga (siehe Karte - "Von Ägypten kontrollierte Route") aus setzten sich ca. 2300 v. Chr. ca. 3000 Soldaten nach Dachla in Bewegung und errichteten ein Fort. Bewohnt war die Oase zuvor von Beduinen der Scheich-Muftah-Kultur. Diese wurden von den Soldaten verjagt, totgeschlagen oder sie flüchteten. Danach schickte der Pharao Beamte, Schreiber und Staatshändler.
Am Ende der 6. Dynastie wurde der Gouverneurspalast von Dachla von Brandstiftern angezündet. Neben den Ruinen entstand eine neue Stadt. Schieber hatten fortan das sagen, die in ihre eigene Tasche wirtschafteten.

 

Farafra

Die Oase war in alten Texten "Kuhland" genannt. Sie war die nächste Station. Von Dachla aus wurde sie besetzt und die Gouverneursposten mit Verwandten des Nilkönigs besetz, die pompös lebten und herrschten.

 

Baharija

Genannt das "Tal der goldenen Mumien", 30 Leichname liegen verpackt in goldene Kartonagen in den Grabnieschen. Der Friedhof ist ca. 6 Quadratkilometer groß und es könnten bis zu 10 000 Mumien hier liegen. In Baharija lebten alten Texten zufolge Dattel- und Weinbauern. Auch Honig, Tomaten und Gurken wurden produziert.

Siwa

Die Oase Siwa hatte höchstens 6000 Einwohner.

Es stand hier einer der berühmtesten Orakeltempel der Antike: das Ammoneion. 331 v. Chr. wurde Alexander hier durch einen Trick zum Pharao gekrönt (siehe Artikel Pharao Alexander (der Große)
Es sieht so aus, als wenn die Siwa-Leute den Griechen schon vorher beim Schmuggelhandel geholfen haben und diese ihnen dafür ein Heiligtum nach eignen Vorstellungen errichtet haben (nämlich erwähntes Ammoneion).
Außerdem gibt es den "Hügel of the death" im Zentrum der Oase. Im Hügel gibt es zahlreiche noch ungeöffnete Grabkammern. Der "Tempel D" liegt im angrenzenden Garten eines Oasenbauern.

 

(Quelle: DER SPIEGEL 24/2000)

Der gesamte Artikel kann online gelesen werden bei: DER SPIEGEL hier der Link:

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