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Nassauer Haus
in Nürnberg
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Das Nassauer Haus wurde im 13. Jahrhundert erbaut. Nur Burgen und Kirchen wurden zu dieser Zeit aus Stein erbaut. Die alten Bürgerhäuser waren Fachwerkhäuser. Warum also wurde das Nassauer Haus aus Stein erbaut? Die frühesten Kaufleute des Mittelalters, die in Siedlungen wohnten, lebten in Oberitalien. Da die Stadtbefestigungen noch nicht besonders sicher waren, baute man turmartige Privatwohnungen (in San Gimignano und Bologna stehen heute noch sehr viele dieser Privattürme). Kaufmänner und kaufmännische Gepflogenheiten kamen von Italien nach Deutschland. In Regensburg stehen heute noch ein paar dieser Türme, in Nürnberg nur eines, eben das Nassauer Haus. Im 15. Jahrhundert wurde das Obergeschoss aufgesetzt und wurde, vor allem durch den Wappenschmuck unter dem Dach, noch prunkvoller. Es sind dies die Wappen eines Königs, eines Papstes und der sieben Kurfürsten, ebenso sind die Bilder der beiden Stadtheiligen angebracht. Der damalige Besitzer war der Patrizier Ortlieb, der sehr gute Beziehungen zu den Großen hatte. 1431 gab Kaiser Sigismund ihm seine Krone als Pfand, als dieser sich Geld von Ortlieb lieh. Eigentlich sollte das Haus nicht Nassauer Haus heißen. Die Besitzer wechselten und das Haus gehörte verschiedenen Patrizierfamilien. Seit 1581 bis zum Aussterben der Familie gehörte es den Schlüsselfeldern und wurde später zum Schlüsselfeldersches Stifungshaus. Ihr Wappen (drei Schlüssel) sind an der Ostseite unter dem Steinchörlein zu sehen. Im 13. Jahrhundert war zwar ein Graf von Nassau König gewesen, und er hatte auch Besitztümer rund um die Lorenzkirche, aber das Nassauer Haus besaß er nie. Der Name läßt sich wohl nicht mehr ändern, denn was einmal in den Köpfen der Nürnberger ist, läßt sich so schnell nicht wieder entfernen! zurück zur großen Geschichts-Tour |