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Was mich bewegt!

Demokratische Republik Kongo

 

Demokratische Republik Kongo

 

Karte von Afrika

 

Die Demokratische Republik Kongo (ehemanls Zaïre) ist ein Staat in Zentralafrika, grenzt im Norden an Uganda, Ruanda, Burundi und an den Tanganjikasee an der Grenze zu Tansania, im Süden an Sambia, im Südwesten an Angola und im Nordwesten an die Republik Kongo.


Fläche:

2.345.410 km².

Hauptstadt:

Kinshasa (4,7 Mo. Einwohner)

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Die Demokratische Republik Kongo hat ca. 50,3 Millionen Einwohner (geschätzter Stand: Dezember 2000). Die Bevölkerung setzt sich aus über 200 verschiedenen ethnischen Gruppen zusammen, wobei die Bantuvölker mit einem Anteil von etwa 80% den Hauptanteil stellen. Weitere 18% der Bevölkerung sind Christen. Daneben gibt es kleine muslimische und jüdische Gemeinden. Der Rest der Bevölkerung ist Anhänger von Naturreligionen. Auch Sekten wie der Kimbangismus, der sowohl Elemente christlicher als auch traditioneller Religionen in sich vereint und dem etwa ein Sechsetel der Bevölkerung angehört, sind von Bedeutung.

Im Land werden über 400 Sprachen gesprochen, Amtssprache und bedeutendste Handels- und Verkehrssprache ist Französisch. Als weit verbreitete einheimische Sprachen gelten Suaheli im Osten und Süden, Kongo in den westlichen Gebieten, Luba im Süden und Lingala im Gebiet in und um Kinshasa sowie entlang des Kongo.

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Den überwiegenden Teil des Landes (rund 60% der Gesamtfläche) nimmt das mit Regenwäldern bedeckte, ausgedehnte Flussbecken des Kongo ein. Das Becken wird in allen Richtungen von Schwellen und Gebirgszügen begrenzt. Die höchste Bergkette verläuft entlang der Grenze zu Tansania, Burundi und Ruanda und weist mit dem Mount Stanley (5.120 m) die höchste Erhebung des Landes auf. Das Shaba- oder Katanga-Bergland im Südosten des Kongobeckens erreicht Höhen bis 1500 m und ist reich an Bodenschätzen wie Kupfer, Uran und anderen.

Der Wasserreichtum des Landes ist gewaltig, das Kongobecken gilt nach dem Amazonasbecken als das zweitgrößte Flusssystem der Welt. Zu den wichtigsten Flüssen zählt der Ubangi, Hauptzufluss des Kongo von Norden der im Notdwesten der Schwelle entspringt. Die Bergketten im Südwesten werden als Hochland von Bié zusammengefasst. Hier entspringt der Kasai, der bedeutendste südliche Zufluss des Kongo. Entlang der Flussläufe gedeiht üppiger Regenwald.

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Von den Höhenlagen abgesehen, ist das Klima des Landes tropisch heiß und feucht; Regen fällt das ganze Jahr über. Die Temperatur beträgt in den tiefer gelegenen Gebieten des Kongobeckens im Jahresmittel etwa 27°C, ist aber von Februar bis April, den heissesten Monaten noch wesentlich höher. In Höhen über 1500 m liegt die mittlere Temperatur bei 19°C.

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Die Vegetation ist besonders im Regenwald sehr üppig und artenreich. Einheimische Pflanzen sind Gummibäume, Ölpalmen, Kaffee und Baumwolle. An Früchten gibt es Bananen und Kokosnüsse. Nutzhölzer kommen in zahlreichen verschiedenen Arten vor; u. a. Teak, Ebenholz, Afrikanische Zeder und Mahagoni.

Es gibt bedeutende Vorkommen verschiedener bedrohter Tierarten, u. a. Gorillas. Zu den hier lebenden Säugetieren zählen Elefant, Flusspferd, Nashorn, Waldbüffel, Giraffe, Okapi, Zebra, Löwe, Leopard, Schakal, Hyäne und Schimpanse. Zu den zahlreichen Kriechtieren gehören Mambas, Pythons und Krokodile. An Vögeln finden sich Papageien, Flamingos, Kuckucke, Reiher und Regenpfeifer. Es gibt sehr viele Insekten, insbesondere Ameisen, Termiten und Moskitos, einschließlich der die Malaraia übertragenden Anophelesmücke.

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Das Gebiet der heutigen Demokratischen Republik Kongo war über Jahrhunderte Bestandteil der Bantukönigreiche. Im 15. Jahrhundert führten die Portugiesen in den Küstengebieten das Christentum und ihr Staatssystem ein.

Die Erforschung des Landesinneren begann erst im 19. Jh., als David Livingstone und Pierre Savorgnan de Brazza weltweites Interesse auf Afrika als Quelle von Reichtümern lenkten.

1884-85 wurde auf der Konferenz von Berlin der Freistaat Kongo anerkannt und dem belgischen König Leopold II. persönlich unterstellt. 1908 wurde das Gebiet belgische Kolonie.

1959 musste die belgische Regierung nach dem Entstehen gewaltbereiter nationalistischer BEwegungen Wahlen gestatten, die schließlich 1960 zur Unabhängigkeit führten.

Kurz darauf brach ein Bürgerkrieg zwischen rivalisierenden politischen Kräften aus, wobei eine davon die Abspaltung vom Land betrieb. 1963 wurde der Krieg beendet und 1965 kam Joseph Desiré Mobuto durch einen Militärputsch an die Macht, die er bis 1997 in Händen behielt. Unter seiner Führung wurden multinationale Unternehmen verstaatlicht, ein Programm der Afrikanisierung engeführt. Er benannte das Land Zaïre und sich selbst Mobuto Sese Seko. Das endgültige Ende der Ära Mobuto begann mit einem Aufstand der von der Regierung seit jeher unterdrückten Tutsis, die sich im Osten des Landes egen die drohende gewaltsame Vertreibung durch Hutu-Milizen zur Wehr setzten.

1997 übernahm Laurent Kabila die Herrschaft. Vor dem Hintergrund von Gerüchten über einen von Ruanda und Uganda geplanten Staatsstreich beschloß Kabila im Juli 1998 die Rückführung aller in der DRKongo stationierten fremden Truppen. Daraufhin wurden am 2. August 1998 die Städte Goma und Bukavu, im Osten des Landes, und Kitona, Banana und Matadi, im Westen, durch ruandische und ugandische Truppen besetzt. Zu den Truppen Ruandas und Ugandas gesellten sich auch Kongolesen ruandischer Abstammung (Banyamulenge), ehemalige Mobutisten und von L.-D. Kabila enttäuschte Mitglieder der AFDL. Sie gründeten mit Unterstützung von Kigali und Kampala die "Kongolesische Sammlung für die Demokratie" (RCD), die zur Zeit in mehrere Flügel gespalten ist. Einige Zeit später wurde unter der Schirmherrschaft von Uganda die "Bewegung für die Befreiung von Kongo" (MLC) ins Leben gerufen.

Für die Menschen im Kongo stellt der 2. Kongo-Krieg, eine echte Tragödie dar. Die amerikanische NGO "International Rescue Committee" (30.4.2001) sprach von 2,5 - andere Quellen von 3 Millionen - Toten.

Am 7.7.1999 wurde in Lusaka (Sambia) ein Waffenstillstand zwischen Hutus und Tutsis vereinbart, das Friedensabkommen von Lusaka. Im Januar 2001 wurde Laurent Kabila unter ungeklärten Umständen ermordet, kurz darauf wurde sein Sohn Joseph als neuer Präsident vereidigt.

Zur Zeit sind wieder Friedensverhandlungen in vollem Gange. Die neusten Nachrichten können hier nachgelesen werden.

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Obwohl das Land über die größten Naturreichtümer Afrikas verfügt, gehört es aufgrund des jahrelangen Bürgerkrieges heute zu den ärmsten Ländern der Welt. Das Wirtschaftswachstum betrug zwischen 1965 und 1985 nur ein Prozent jährlich. Seither geht die Wirtschaftsleistung von Jahr zu Jahr zurück. Die Bergbauindustrie war nach einem Höhepunkt in den frühen siebziger Jahren von 1974 an vom Verfall der Kupferpreise auf dem Weltmarkt betroffen.

Zu Beginn der neunziger Jahre brach die Wirtschaft zursammen: Es herrschte Hyperinflation, durch Unruhen unter den Arbeitern sanken die Exporterlöse, die Infrastruktur im Transportwesen zerfiel, die Auslandsschlulden betrugen rund 11,3 Milliarden US-Dollar, das Land war auf Nahrungsmittelimporte angewiesen.

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Die einzelnen Stilrichtungen der kongolesischen Volksmusik haben einen großen Einfluss auf die zeitgenössische afrikanische Musik ausgeübt. Viele der bekanntesten afrikanischen Musiker spielen eine Tanzmusik, deren Wurzeln in afrikanisch-kubanischen Rumbarhythmen zu finden sind. Der Soukous entstand aus diesem Musikstik und hat sich mittlerweile zu einer eigenen musikalischen Form weiterentwickelt, in der sich virtuose Soli auf elektrischen Gitarren mit Gesangseinlagen in Lingala abwechseln. Soukous wurde in den vierziger Jahren populär und verbreitete sich durch Künstler wie Jean Bosco Mwenda bis nach Ostafrika. (Musikbeispiele gibt es im mp3-format hier ganz unten auf der Seite)

Hochzeiten werden traditionell von den Eltern arrangiert, Angehörige des eigenen Clans werden als zukünftige Ehepartner bevorzugt. Polygamie ist landesweit üblich.

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Und hier der versprochene heiße Link. Es gibt hier - in Deutsch - ganz detailliert die Geschichte der Demokratischen Republik Kongo und ganz aktuelle und ausführliche Neuigkeiten (täglich aktualisiert), außerdem klasse Musikbeispiele im mp3-Format:

http://www.kongo-kinshasa.de

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