Pharao Alexander (der Große)

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"Sehnsucht", so wird überliefert, war das Motiv, warum Alexander der Große in die Westwüste zur Oase Siwa zog. (Mehr über Siwa siehe "Oasenweg im Reiche des Seth"). Dahinter steckte aber etwas ganz anderes:

Der große Feldherr wollte natürlich auch als Pharao inthronisiert werden.
Diese Zeremonie musste nach altem Brauch direkt vor der Statue des Reichsgottes Amun ("Der Verborgene") vollzogen werden. Die Statue stand streng bewacht im Tempel von Karnak. Nur der Pharao hatte das Recht, ihr vor das Antlitz zu treten. In privater Audienz mit dem Gott erhielt der künftige Pharao ein zustimmendes Orakel.
Jedoch verweigerten die Priester Alexander den Zutritt in den Tempel. Deshalb verfiel er auf eine List und zog nach Siwa, wo es auch einen Tempel mit der Statue des Reichsgottes Amun gab, das Ammoneion. Die Prister waren zu der Prozedur bereit und ließen Alexander vor die Statue treten. Die Bewohner von Siwa waren nämlich griechenfreundlich. Es deutet alles darauf hin, dass sie den Griechen beim Schmuggelhandel behilflich waren und sie davon von den Griechen ein Heiligtum nach eigenen Vorstellungen errichtet bekamen, nämlich das erwähnte Ammoneion.

Die Bürger Ägyptens akzeptierten das Königsorakel von Siwa und somit war Alexander als Pharao anerkannt.

 

(Quelle: DER SPIEGEL 24/2000)

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