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Altstadtberichte der Altstadtfreunde Nürnberg

Wissenswertes zu den Altstadtberichten
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Wissenswertes zu den Altstadtberichten
Aufsatz von Manfred Riebe

 

Die Nürnberger Altstadtberichte sind die wissenschaftliche Jahrespublikation der Altstadtfreunde Nürnberg e.V., der größten Bürgerinitiative der Stadt Nürnberg.


Zur Geschichte und zum Redakteur der Altstadtberichte

Die jährlich erscheinenden Nürnberger Altstadtberichte wurden 1976 vom Vorsitzenden der Altstadtfreunde Nürnberg, dem Germanisten, Geographen und Historiker Dr. phil. Erich Mulzer (1929 - 2005) als wissenschaftliche Publikation der Arbeit der Altstadtfreunde gegründet. Sie sind zugleich Mitteilungsorgan. Mulzer war bis zuletzt ihr Redakteur. Als Autoren konnte Erich Mulzer u.a. auch bekannte Nürnberger Persönlichkeiten und Wissenschaftler gewinnen.

Die Nürnberger Altstadtberichte enthalten den jeweiligen jährlichen Rechenschaftsbericht, eine Dokumentation aller wichtigen Baumaßnahmen in Bild und Text sowie zu zwei Dritteln Aufsätze über Geschichte, Kunst und Kultur Nürnbergs mit dem Schwerpunkt Altstadt und Bauwesen, darunter auch Altstadtfreunde-Arbeiten. Die meisten Aufsätze handeln von sichtbaren historischen Zeugnissen der Stadt Nürnberg oder von Ereignissen in der Vergangenheit, die in der Gegenwart Entscheidungshilfe leisten können. Darin zeigt sich Erich Mulzers Vorliebe für eine gegenwartsverknüpfte "Geschichte zum Anfassen und Nachdenken". Als Pädagoge legte Mulzer großen Wert auf eine verständliche, leserfreundliche Darstellung. Für die Texte im Innern galt das unerbittliche Gebot Erich Mulzers als Germanist, Historiker und Redakteur: "Klare, griffige, gut lesbare Sprache bei unbedingter wissenschaftlicher Genauigkeit und Belegbarkeit. Sichtbarer Ausdruck solcher betonter Anschaulichkeit ist die ganz ungewöhnlich reiche Bebilderung unserer Hefte. Andererseits bieten die umfangreichen Anmerkungsteile den Fachkundigen eine Fülle von Quellen und Hinweisen. Bei diesen Anmerkungen wurde bewußt, entgegen den Gewohnheiten der Zunft, der übliche Abkürzungswust aufgelöst, um interessierte Laien nicht von vornherein von eigenen Nachforschungen abzuschrecken."


Zum Inhalt der Altstadtberichte

Fast alle Aufsätze bearbeiteten Neuland: Das Chorgestühl von St. Lorenz (Heft 11), der Reichskleinodienschrein (16), die Auswertung der Kupferstiche von Johann Adam Delsenbach als kulturgeschichtliche Quelle (9), die Entstehung des großen Altstadtmodells (10), das älteste Fabrikschild Nürnbergs (10) oder die Formen der Nürnberger Gaslaternen (2) sind einige Beispiele. Dies betrifft ebenso die Erforschung einiger Nürnberger Besonderheiten wie die Ringe am Schönen Brunnen (2), den Rauschgoldengel (8) und den Ausdruck "Bäiderlasbou" (18), über die bisher keine historischen Kenntnisse vorlagen. Hinzu kommt die lange Liste baugeschichtlicher Besonderheiten, die noch niemals in der Literatur behandelt wurden: Gutzlöcher (8), Sonnenspiegel (10), [[Fassadenringe]] (13), Wärmeöffnungen (20), aber auch die umstürzenden Erkenntnisse, daß die Kreuzgassen 1470 von Großunternehmern blockweise bebaut wurden (6) und daß Nürnberg um 1600 noch weithin das Bild einer Fachwerkstadt bot (8).

Mulzer: "Historiker dürfen sich über bisher ungedruckte oder unerschlossene Quellen freuen: Einen Brief von 1728 (8), eine eigenhändige Rechnung von Johannes Petreius, des Herausgebers des Hauptwerkes von Nikolaus Kopernikus (5) oder ein Jugendporträt Lorenz Dürnhofers (5). Der Architekt des größten Nürnberger Barockhauses konnte namhaft gemacht (6), die Fugger-Faktorei lokalisiert (14), das Wohnhaus des Kupferstechers Johann Alexander Boener entdeckt (3) und Bromig als Schöpfer des 'Wasserspeiers' entthront werden (19). Und schließlich waren es auch die Nürnberger Altstadtberichte, auf deren Seiten das Haus Ölberg 9 als Druckort des Kopernikus-Werks und damit als eines der bedeutendsten historischen Gebäude Nürnbergs durch die Forschungen Karl Kohns erkannt und urkundlich belegt worden ist (5)."

Hervorzuheben ist auch die Entdeckung des Wohnhauses der berühmten Naturforscherin Maria Sibylla Merian (1647-1717), in dem diese jahrelang ihre Forschungen betrieb, und Erich Mulzers lebendige Beschreibung ihrer dortigen Arbeiten (24). Natürlich geht Erich Mulzer einige Male auch auf die Lokalpolitik ein, wenn er z.B. auf die Nürnberger Stadtmauer als Weltkulturerbe hinweist (25/2000). Die Stadtbild-Miniaturen auf den Titelseiten, Zeichnungen reizvoller baukünstlerischer Kleinigkeiten als Hinweis auf das 'unbekannte Nürnberg', stammen von einem Altstadtfreund fast der ersten Stunde Gerhard Schneider, 1929 in Nürnberg geboren, von 1956 bis 1988 Kunsterzieher am Gymnasium Fridericianum Erlangen, aus Berufung Maler, Grafiker und Keramiker.

Die Nürnberger Altstadtberichte enthalten als Vermächtnis Erich Mulzers auch seine wissenschaftlichen Forschungsergebnisse mit umfangreichen archivalischen Quellenangaben und eine Fülle vorzüglicher Fotografien. Mulzers Forschungsergebnisse hätten von ihrer Qualität und ihrem Umfang her jeweils auch als eigene kleine wissenschaftliche Buchveröffentlichungen erscheinen können. Sie sind ein Wissensschatz und eine wahre Fundgrube für Historiker. Teil des Vermächtnisses Erich Mulzers ist auch die Schreibweise. Als am 1. August 1999 die meisten Zeitungen und manche Zeitschriften freiwillig auf die neue Schulrechtschreibung umstellten, blieb Mulzer als Germanist und Deutschlehrer mit seinen Nürnberger Altstadtberichten - wie viele andere Zeitschriften - bei der traditionellen Orthographie. Er war entsetzt über die 1996 eingeführte mangelhafte neue Schulrechtschreibung, die auch dazu führte, daß oft keine Rücksicht auf die Schreibweise in historischen Quellen genommen wurde. Bezeichnenderweise ist das 'Stadtlexikon Nürnberg' ebenso in der traditionellen Orthographie verfaßt wie die Jubiläumsschrift 'Altstadtmacher' für Erich Mulzer. Die Rückkehr der Frankfurter Allgemeinen Zeitung am 1. August 2000 und des Springer-Konzerns im Oktober 2004 zur traditionellen Orthographie gaben Erich Mulzer recht.

Wer sich mit der Geschichte und Baukunst der Stadt Nürnberg ernsthaft beschäftigt, für den sind die Nürnberger Altstadtberichte eine unentbehrliche Wissensquelle, wie sie nicht häufig zu finden ist. Aus diesem Grunde werden die Nürnberger Altstadtberichte nicht nur im Stadtlexikon Nürnberg, sondern auch in vielen anderen wissenschaftlichen Veröffentlichungen als Quelle zitiert. Nicht übersehen darf man Mulzers Tätigkeitsberichte, die neben den Rundschreiben der Altstadtfreunde für die Geschichte der Stadt Nürnberg, die Geschichte der Altstadtfreunde Nürnberg und für die Biographie Erich Mulzers eine unentbehrliche Quelle sind. Schon im Jahr 1996 - Erich Mulzer wußte bereits von seiner Krankheit - dachte er an den unvermeidlichen 'Wachwechsel'. Es sei eine große Aufgabe für die Altstadtfreunde, den in zwanzig Jahren erworbenen Ruf der Nürnberger Altstadtberichte zu erhalten.


Verzeichnis der Nürnberger Altstadtberichte mit Inhaltsangaben - Vormerkungen

Das folgende Inhaltsverzeichnis aller Nürnberger Altstadtberichte ist nicht nur für die Forschung wichtig, sondern ist auch eine unschätzbar wertvolle Quelle für Enzyklopädisten; denn zum einen verzeichnet die Deutsche Bibliothek in Frankfurt nur selbständige Veröffentlichungen, zum anderen enthalten besonders Erich Mulzers Aufsätze einen umfangreichen weiterführenden Quellenapparat und Fotodokumente. Zwar hat Erich Mulzer Sonderdrucke der wissenschaftlichen Aufsätze herstellen lassen, jedoch hat er diese nicht als selbständige Veröffentlichungen der Deutschen Bibliothek gemeldet. Wer sich mit der Geschichte und Baukunst der Stadt Nürnberg ernsthaft beschäftigt, für den sind die Nürnberger Altstadtberichte eine unentbehrliche Wissensquelle, wie sie nicht häufig zu finden ist. Aus diesem Grunde werden die Nürnberger Altstadtberichte nicht nur im Stadtlexikon Nürnberg, sondern auch in vielen anderen wissenschaftlichen Veröffentlichungen als Quelle zitiert. Nicht übersehen darf man Erich Mulzers Tätigkeitsberichte, die neben den Rundschreiben der Altstadtfreunde für die Geschichte der Stadt Nürnberg, die Geschichte der Altstadtfreunde Nürnberg und für die Biographie Erich Mulzers eine unentbehrliche Quelle sind.

[Anmerkung: Das Inhaltsverzeichnig kann jetzt auf der homepage der Altstadtfreunde e.V. unter "Veröffentlichungen" eingesehen und bestellt werden.]

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