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Was mich bewegt!

Rechte der Frauen - Aktuelles aus aller Welt

 

Frauenmorde in Mexiko

In der mexikanischen Grenzstadt Ciudad Juárez sind seit 1993 über 300 Frauen verschwunden, 274 wurden bisher ermordet aufgefunden. Bei den ermordeten Frauen handelt es sich stets um denselben Frauentyp: junge schlanke Frauen mit großen braunen Augen und langem dunklen Haar. Die meisten wurden vor ihrem Tod gefesselt, ihnen wurden die Haare abrasiert, ihre Brüste wurden verstümmelt und ihre Schädel zertrummert. Einige wurden überfahren, andere erstochen, die meisten erwürgt. Fast jede dieser Frauen wurde auf brutalste Weise sexuell misshandelt.

Ziel der Täter ist es, die Persönlichkeit der Opfer zu zerstören, es soll sexuelle und physische Macht demonstriert werden. Die Zerstörung des weiblichen Körpers durch das Abschneiden der langen Haare und die Verstümmelung der Brüste drückt immensen Hass auf Frauen aus. In Juárez wird gemordet, um den Frauen eine Warnung zukommen zu lassen: diejenigen, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen und sich nicht Männern unterordnen wollen, leben gefährlich und müssen mit dem Schlimmsten rechnen.

Von den Behörden wird Gewalt gegen Frauen nicht ernst genommen, da auch Männer nicht zur Rechenschaft gezogen werden, wenn sie ihre Partnerinnen vergewaltigen und misshandeln.

Ein Dokumentarfilm der Filmemacherin Lourdes Portillo "Señorita Extraviada" (Vermisste junge Frau) soll Licht in das Schicksal der ermordeten Frauen bringen. Der Film wurde erstmals im August 2002 im amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt und wird hoffentlich bald im deutschen Fernsehen erscheinen.

Links:
Artikel in der Neuen Zürcher Zeitung, 4. Juni 2002
CASA AMIGA (Englisch), "Informacion"
Escaping Hades (Englisch)
Homepage der Filmemacherin Lourdes Portillo

Quelle: Artikel von Danila Hrzan (wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für öffentliches Recht und Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität zu Berlin) in der Zeitschrift "Menschenrechte für die Frau I/2003" von Terre des Femmes

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Frauenkauf in Yunnan

Alle Frauen wünschen sich Söhne. Und die Söhne finden dann keine Frau. im chinesischen Linqu gibt es keine Frauen und Kinder weil sie früher, als die Lebensmittel knapp wurden (was alle paar Jahre vorkam) an durchreisende Händler verkauft wurden. Das Verhältnis 110 Männer zu 100 Frauen in Linqu wird heute vor allem dadurch erreicht, weil strikte Kontrollen der Geburtenquote und harte Strafen für Dorfehepaare mit mehr als zwei Kindern eingeführt wurden. Mädchen werden abgetrieben (meist illegal).

Aber Frauen, die noch da sind wandern in die Stadt aus oder heiraten nur Männer, die gut aussehen, außerhalb der Landwirtschaft arbeiten und Brüder haben, die sich um die Schwiegereltern kümmern.

Junggesellen, die Glück haben, haben Beziehungen nach Yunnan. Diese Gegend ist sehr arm. Dort werden Frauen von ihren Eltern verkauft, denn die Eltern brauchen das Geld aus ihrem Verkauf für die Hochzeit des Bruders oder für Operationen oder einfach nur um über den Winter zu kommen. In Linqu sind diese Frauen dann "2. Wahl" und werden nicht herumgezeigt. Sie sollen Söhne produzieren und ansonsten möglichst unsichtbar bleiben. Sie haben keine Lobby. Der Frauenverband in Linqu ignoriert ihre Existenz.

Quelle: Artikel von Astrid Lipinsky (hat als Projektleiterin für UNIFEM ein Jahr im Kreis Linqu, Provinz Shandong, gelebt) in der Zeitschrift "Menschenrechte für die Frau I/2003" von Terre des Femmes

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